Heute Vormittag wurde im Verbandsbüro des Katholischen Familienverbandes Südtirol die neue KFS-BabySpot App aus der Taufe gehoben. Mit dabei waren all jene, die an der Wiege dieser für Südtirol neuen und wichtigen App, Pate standen.
Egal ob Wickeltisch, Stillecke, Spielplatz, Bar/Restaurant mit Spielmöglichkeit im Innen- oder Außenbereich, sogar öffentliche Toiletten, Bibliotheken, familienfreundliche Almhütten, Erlebnisparks und Geschäfte mit Spielwaren, Baby- und Kindermode und Babyartikel werden jetzt systematisch erfasst und zum wertvollen Support. Das Beste daran: die BabySpot-App wird Tag für Tag verbessert, ergänzt und somit zum ideal, genialen Hilfswerkzeug für alle, die mit Babys und Kleinkindern in Südtirol unterwegs sind. Na dann: click it on, probiert es aus!
Ein Gespräch mit Silvia Di Panfilo, selbst junge Mutter und engagiert tätig in der KFS-Bildung und Projektentwicklung
- Wie ist die KFS-BabySpot App entstanden?
Im Dezember 2014 wurde Melanie Doná, die Ideatorin der BabySpot-App, zum ersten Mal Mutter. Mit ihrem kleinen Finn in der winterlichen Stadt unterwegs, wurde ihr bewusst, dass es gar nicht so einfach war, einen ruhigen, warmen Ort zu finden, um dem Baby die Brust zu geben oder es zu wickeln. So hat die junge Mutter begonnen, in Bozen Gastbetriebe und Einrichtungen, die babyfreundliche sind, zu sammeln. Diese Informationen wollte sie dann auch anderen Müttern zur Verfügung stellen. Daraufhin hat sie auf eigene Kosten zuerst eine Broschüre zum Aufliegen erstellt und in einem zweiten Moment eine App zu programmieren, in Auftrag gegeben.
Über die Jahre sind Melanies (inzwischen sind es zwei) Kinder groß geworden, die Zeit und das Geld die App weiterzuentwickeln, wurden geringer. Daher machte sich Melanie auf die Suche nach jemanden, der ihr „Baby“ – die BabySpot-App – adoptiert und mit Herz und Begeisterung im Wachsen begleitet. Sie wandte sich im Frühjahr 2021 an dem KFS und wir haben ihr Anliegen sofort wahrgenommen hat. Nach 8 Jahren, erlebt die App heute eine „Wiedergeburt“ im neuen Design mit technischen Updates und vor allem ergänzt und gespickt mit neuen Inhalten.
- Was ist das Besondere daran?
In der dreisprachigen BabySpot-App werden mit wenig Aufwand alle wichtigen Orte für Babys und Kleinkinder aufgezeigt. Mit einem Klick hat man alles im Blick. Über das Handy kann der Standort freigegeben werden und den App-Nutzer/innen erscheinen alle babyfreundlichen Orte in der direkten Umgebung. Dank der Filterfunktionen, kann jede/r das rausfiltern, was sie/er gerade braucht – egal ob Wickeltisch, Stillecke, Spielplatz, Bar/Restaurant mit Spielmöglichkeit im Innen- oder Außenbereich. Sogar öffentliche Toiletten, Bibliotheken, familienfreundliche Almhütten, Erlebnisparks und Geschäfte mit Spielwaren, Baby- und Kindermode und Babyartikel werden erfasst. Aufgrund der vielfältigen Kategorien, dient die App auch als Inspiration für die Planung des nächsten Familienausflugs.
- Nach welchen Aspekten werden die Zielorte ausgewählt?
Als babyfreundliche Orte werden all jene Lokale bzw. Einrichtungen und Geschäfte klassifiziert, die beispielsweise einen Wickeltisch, Stillecke und Spielmöglichkeiten für Kinder verfügen, die Babynahrung wärmen oder sogar ein Notfallwickelset bereitstellen und somit den Eltern mit Kleinkindern entgegenkommen.
- Wie funktioniert die App?
Stellen wir uns vor, ich befinde mich mit meinem Baby in der Altstadt in Bozen, es regnet, es ist kalt, mein Kind weint laut, da es Hunger hat und dringend gewickelt werden muss. Der Weg nach Hause liegt entfernt. Ich bin in Besitz der BabySpot-App. Was ist zu tun? Ich schaue in die App rein, werde lokalisiert und mit einem Klick erscheinen mir alle babyfreundlichen Orte in meiner Umgebung. Ich aktiviere die Filterfunktion, suche nach einer Bar mit Wickeltisch und Stillecke, wähle die nächstgelegene passende Bar, die mir angezeigt wird, aus und schon wird mir in der App die Route aufgezeigt, den Ort schnellstmöglich zu erreichen.
Das Resultat: Eine glückliche Mutter mit glücklichem Kind, die ohne großen Aufwand, auf Nummer sicher, einen geeigneten Ort zum Wickeln und Stillen gefunden hat.
- Was machen Leute ohne Internetzugang auf dem Handy?
Die BabySpot-App kann auch offline benutzt werden. In diesem Fall werden alle Orte auf der interaktiven Karte angezeigt, allerdings werden die App-Nutzer/innen nicht automatisch lokalisiert, sondern müssen sich selbst dorthin zoomen, wo sie sich befinden.
- Wann empfindest du dieses Projekt persönlich als geglückt?
Auf BabySpot sind bereits viele Orte, die mit dem Baby oder Kleinkind besucht werden können, enthalten. Doch richtig gut wird es erst durch die Ergänzungen der App-Nutzer/innen: Diese können Orte, die noch nicht erfasst wurden, über die App hinzufügen. Die Eintragung eines jeden neuen Ortes trägt dazu bei, dass BabySpot jeden Tag für alle noch besser wird. Wenn wir es schaffen, die App-Nutzer/innen aktiv mit deren Schwarmwissen zu involvieren, viele Menschen (auch Touristen und Touristinnen) von der App erfahren und diese auch nutzen, dann bin ich zufrieden.
Wenn es tatsächlich gelingt, Eltern mit Kleinkindern mit den Infos der App den Alltag zu erleichtern, dann hat sich für mich der Aufwand definitiv gelohnt! Freuen würde mich auch, wenn die Nachfrage so hoch ist, dass wir in Zukunft die Kategorien in der App erweitern können.
- Was wünscht du dir für die Weiterentwicklung der App?
In Verbindung mit der App sehe ich auch einen Sensibilisierungsauftrag: Noch viel zu wenig werden die Bedürfnisse von Eltern mit Kleinkindern in bestimmten Einrichtungen und Institutionen mitgedacht. Ja, oft sogar bewusst, da man nicht zu viele Familien bzw. Kinder anwerben will. So kommt es beispielweise vor, dass in manchen Bars und Restaurants kaum Platz ist, einen Kinderwagen abzustellen, kein Wickeltisch eingerichtet, geschweige denn ein Notfallwickelset zur Verfügung gestellt wird. Die App zeigt uns auf, in welchen Bereichen es noch Handlungsbedarf gibt. So sehen wir z.B., dass es nur sehr wenige eigens vorgesehene Stillräume gibt bzw. die Wickeltische fast überall in den Damentoiletten vorzufinden sind usw. Es gilt die Daten zu analysieren, zu handeln und zu sensibilisieren!
Interview: BEATRIX UNTERHOFER
von links: Simon Carraro, (itConcept), Silvia Di Panfilo (KFS-Projektverantwortliche), Heiner Oberrauch (Förderer), Angelika Mitterrutzner (KFS-Präsidentin), Priska Theiner (KFS-Vizepräsidentin), Samantha Endrizzi (KFS-Geschäftsleiterin), Christoph Fill, Stiftung Südtiroler Sparkasse (Vize-Filialleiter, Waltherplatz) und Melanie Donà (Ideatorin). Foto © KFS_Beatrix Unterhofer