Vom 9. bis zum 18. Oktober touren der Katholische Familienverband, die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt und das Netzwerk der Weltläden mit der südtirolweiten Bananenkampagne „Hello Yellow – Die faire Banane im Rampenlicht“ durch Südtirol. Bei den über 20 geplanten Aktionen in Bozen, Sterzing, Prad, Prags, Latsch, St. Ulrich, St. Georgen, Vahrn, St. Andrä, Kastelruth, Welschnofen, Klobenstein, Truden, Kaltern, Lappach, Feldthurns, Stilfs, Uttenheim, Eppan, Laas, Algund, Percha und Neumarkt sollen Jung und Alt dazu angeregt werden, die krummen und süßen Seiten der Banane genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine mobile Bananenausstellung liefert Infos zu Anbau und Transport von Bananen, ein Kurzfilm klärt über die Situation in Südtirol auf, ein Detektivspiel macht das Thema für Kinder greifbar und vor Ort frittierte Bananenchips sowie die Verkostung besonderer Bananensorten sollen die Besucher*innen auch vom Geschmack fair gehandelter Bananen überzeugen.
Bananen sind das beliebteste Obst der Welt. Neben Reis, Weizen und Milch sind Bananen das meistgefragte landwirtschaftliche Produkt, das seinen Weg täglich über die Weltmeere zu uns findet. Jährlich werden so rund 100 Billionen Bananen verzehrt und auch in Südtirol macht die Bananen nur knapp hinter dem Apfel das Rennen. Doch welches Land ist tatsächlich Weltmeister im Bananenessen? Was ist botanisch gesehen so besonders an einer Bananenstaude und was läuft auf den Großplantagen in Südamerika alles schief? Diese und viele weitere Fragen beantworten die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, der Katholische Familienverband Südtirol und das Netzwerk der Weltläden in den nächsten Tagen in über 20 Dörfern und Städten.
Verena Gschnell von der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, die jedes Jahr mit dem Workshop „Bananenkoffer“ in Südtirols Schulen unterwegs ist, erklärt: „Bananen sind heute billiger denn je, obwohl die Produktionskosten ständig steigen. Meist sind sie in unseren Supermärkten sogar billiger als Äpfel, obwohl sie einmal um die halbe Welt reisen, bis sie auf unserem Frühstückstisch landen. Das zeigt, dass auf dem Weltmarkt gerade etwas sehr schiefläuft.“ So erhalten die Arbeiter*innen am Anfang der Lieferkette immer weniger vom Bananenpreis, obwohl Anbau und Export von Bananen eigentlich das Potenzial hätten, die finanzielle Lage der Menschen in den Produktionsländern zu verbessern.
Nur faire Bananen, die mit den Siegeln „altromercato“, „World Fair Trade Organisation“ oder „Fair Trade“ gekennzeichnet sind, bieten derzeit eine Alternative zum herkömmlichen Handel. Sie versichern den Konsument*innen faire Produktionsbedingungen, einen umweltschonenden Anbau und Transparenz in der Produktionskette. „Das sind eindeutig Argumente für den Kauf fairer Bananen. Entgegen der Vorurteile müssen faire Bananen nicht unbedingt teurer sein und in Österreich finden wir in den Supermärkten bereits 25 Prozent faire Bananen. In Südtirol haben wir mit maximal drei Prozent noch eindeutigen Aufholbedarf. Der Griff ins faire Bananenregal soll nicht mehr zufällig geschehen“, so Brigitte Gritsch vom Netzwerk der Südtiroler Weltläden.
Auch Silvia Di Panfilo vom Katholischen Familienverband Südtirol betont: „Es ist nicht mehr allen Menschen in Europa gleichgültig, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Die Eltern, die sich bei uns engagieren, wollen einen Schritt weiter machen und ihre Kinder so erziehen, dass gesunde und fair produzierte Lebensmittel zum Alltag gehören. So haben wir die Chance, das System langfristig zu verändern.“ Es sei an der Zeit, die faire Banane ins Rampenlicht zu stellen.
Alle Infos zum Programm der Aktionstage gibt es hier.
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