„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann wird sich die Welt verändern.“ Mit dieser Botschaft überreichten das Forum der Katholischen Verbände und die Consulta diocesana delle Aggregazioni laicali im Pastoralzentrum in Bozen, im Beisein von Bischof Ivo Muser und Vertretern der Vereine, Verbände und Institutionen, an die Straßenzeitung ZEBRA den diesjährigen Bischof-Gargitter-Preis. „Die von der Organisation für Eine solidarische Welt in Brixen herausgegebene Zeitung ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie mit vielen kleinen Schritten an vielen kleinen Orten von vielen kleinen Leuten die Welt ein klein wenig verändert wird“, so die ehemalige Gargitterpreisträgerin Christine Baumgartner in ihrer Laudatio.
Der vom Forum der Katholischen Verbände und von der Consulta diocesana delle Aggregazioni laicali im Jahr 1998 ins Leben gerufene und mit 5000 Euro dotierte Bischof-Gargitter-Preis, mit welchem das Wirken des großen Oberhirten gewürdigt und an seinen langjährigen Einsatz für ein friedliches Zusammenleben und eine soziale Gerechtigkeit in unserem Land erinnert werden soll, wird in jedem dritten Jahr an Persönlichkeiten oder Gruppen verliehen, die sich in außerordentlicher Weise für den Frieden und die soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben und einsetzen.
Die vom Forum und der Consulta beauftragte Jury unter der Leitung von Heinz Zanon hat nach sorgfältiger Prüfung der über 15 eingegangenen Vorschläge beschlossen, den diesjährigen Preis der Südtiroler Straßenzeitung ZEBRA zuzuerkennen. „Das Projekt der Straßenzeitung ZEBRA ist in hervorragender Weise geeignet, den beiden Zielvorgaben des Bischof-Gargitter-Preises gerecht zu werden, also in unserem Land das Hinarbeiten auf ein friedliches Zusammenleben aller hier lebenden Menschen zu fördern und einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit zu leisten“, begründet Heinz Zanon die Entscheidung der neunköpfigen Jury. „Die Grundanliegen der Zeitung sind soziales Engagement und kritischer Journalismus und durch die Einbindung in den Vertrieb der Straßenzeitung erhalten hunderte Migranten eine echte Chance zur Integration“, so Zanon.
Mit der Herausgabe von ZEBRA durch die Organisation für Eine solidarische Welt erhielt Südtirol 2015 erstmals eine Straßenzeitung, so wie es sie in anderen Ländern schon länger gibt. „Straßenzeitungen binden erwerbslose Menschen beim Verkauf der Zeitung ein und bieten neben einer würdige Tätigkeit und einem kleinen Einkommen eine echte Chance auf Integration in die Gesellschaft“, erläutert Christine Baumgartner in ihrer Laudatio. „Straßenzeitungen sind auch Gradmesser für gesellschaftliche Themen und werfen weltweit den Blick auf die eigentlich ähnlichen Ursachen und Gründe für Armut von Menschen am Rande der Gesellschaft.“
Auch Bischof Ivo Muser gratuliert der Straßenzeitung ZEBRA und dem Team, das hinter diesem Projekt steht, und ist sich sicher, dass auch sein großer Vorgänger und Namensgeber des Preises, Bischof Joseph Gargitter, seine Zustimmung zur Wahl des Preisträgers gegeben hätte. „Ich bin dankbar, dass es euch gibt, dass es euch vor allem auch als Zeichen in unserer Gesellschaft gibt, und ich gratuliere mit Freude und Überzeugung zur Haltung, die hinter dem Projekt dieser Straßenzeitung steht“, so der Bischof abschließend.