Wir machen Lust auf Familie
Wir machen Lust auf Familie

Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) ist die größte Interessensvertretung für die Südtiroler Familien. 15.000 Mitgliedsfamilien und mehr als 1000 ehrenamtliche Mitarbeiter sprechen eine klare Sprache. „Wir machen Lust auf Familie“, so lautet das Motto des neuen Arbeitsjahrs. „Dies kann nur gelingen, wenn wir an einem Strang ziehen“ – deshalb stand das Zweigstellentreffen ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens und Austauschs. Über 160 Ehrenamtliche sind am Samstag, 19. Oktober 2020, der Einladung zum KFS-Zweigstelletreffen im Haus der Familie in Lichtenstern gefolgt.

„Ist es wirklich wichtig, vor dem Haus ein größeres Auto als der Nachbar stehen zu haben oder den Urlaub in der Südsee zu verbringen, weil die Freunde es nur ans Rote Meer geschafft haben?“, fragte die KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner in die Runde. „Nein“, kam die Antwort prompt, „das kann nicht der Sinn des Lebens sein. Das Größte, was wir im Leben schaffen können, ist, einem Kind das Licht der Welt zu schenken, dem Kind in einer glücklichen Familie Liebe und Geborgenheit zu geben.“

Weil der Katholische Familienverband Südtirol sich als das Sprachrohr für die Familie verpflichtet fühlt, wurde das Jahresmotto ganz bewusst gewählt: „Wir machen Lust auf Familie!“

Toni Fiung, der geistliche Assistent im KFS, erzählte in seiner kurzen Andacht von einer Schulklasse, deren Schulkinder gefragt wurden, welches die sieben Weltwunder seien. Die Antworten fielen unterschiedlich aus, es wurden der Grand Canyon, der Petersdom, die Pyramiden von Gizeh oder die Chinesische Mauer genannte. Nur ein Mädchen zögerte mit der Antwort und nannte schließlich „ihre“ sieben Weltwunder: sehen, hören, sich berühren, riechen, fühlen, lachen, lieben. „Wir betrachten so vieles als selbstverständlich, anstatt dankbar dafür zu sein, dass dem so ist“, legte Herr Fiung den Anwesenden ans Herz.

Heiner Oberrauch, der Präsident des Hauses der Familie, staunte über die vielen anwesenden jungen Leute beim KFS-Zweigstellentreffen. „Das freut mich ungemein“, so Herr Oberrauch weiter, „denn schließlich sind die Familien, sind die Kinder unsere Zukunft.“ Außerdem forderte er die Zweigstellen auf, in ihren Orten die Augen offenzuhalten nach versteckter Armut, damit man zielgerichtet helfen kann.

Projekt „Gutes Leben“ geht auch 2020 weiter

Weiterhin ein Fixpunkt im KFS-Jahresprogramm ist das Projekt „Gutes Leben“. Insgesamt sind vier spannende Aktionswochen geplant:
„Zu gut für die Tonne“, „Unser Klima – unsere Zukunft“, „Hello Yellow – die faire Banane im Rampenlicht“ und „Herzlichkeit verschenken“.

Auch mehrere Vortragsreihen werden organisiert, für die sich die einzelnen Zweigstellen anmelden können. Mit „Zero waste – ein Leben ohne Müll“, „Faul sein ist wunderschön – Kraft tanken für Familienmanager“, „Saugt das Smartphone unsere Kinder ein?“ und „Liebevoll und bestimmt Grenzen setzten – aber wie?“ ist die Themenauswahl so vielfältig wie das Leben selbst.

Sprachrohr der Familien

So wichtig dem Katholischen Familienverband Südtirol Umwelt- und Erziehungsthemen sind, das Hauptaugenmerk liegt bei den Familien. Sei es bei den immer wieder vorgebrachten Forderungen wie Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, volle Anerkennung der Erziehungszeiten für die Rente oder die Verbesserung der finanziellen Förderung der Familien als auch bei der Organisation von Nachmittagsbetreuungen während des Schuljahrs, von Spielgruppen für Kleinkinder bis zu drei Jahren oder von Sommerprojekten für Kindergarten- und Schulkinder.

Kursprogramm

Auch ein breit gefächertes Kursprogramm bietet der KFS an. Zu nennen sind z.B. der sogenannte „Urlaub von der Pflege“, die „Abenteuerwochenenden mit Papi“ und neuerdings auch mit „Mami“ oder der Kurs „24 Stunden für die Liebe“, der sich auf junge Paare bis 35 Jahren bezieht.

Die Zeit ist schnelllebig, für unsere Mitmenschen bleibt kaum Zeit. Man hört viel voneinander, aber man kennt sich nicht. Um dem entgegenzuwirken, waren die beim KFS-Zweigstellentreffen Anwesenden eingeladen, beim Spiel „Schneller Austausch“ mitzumachen, auch „Speeddating“ genannt. Sich spielerisch und unterhaltsam näherzukommen und, auch wenn von der Distanz her weit entfernt wohnend, kennenzulernen war das Ziel.

Nachdem auf die nächste Landesversammlung am 16.05.2020 und auf das nächste Zweigstellentreffen am 24.10.2020 hingewiesen wurde, beendete die KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner das Zweigstellentreffen mit den Worten: „Danke für euren Einsatz vor Ort, danke für die vielen Stunden, die ihr ehrenamtlich für die Familien leistet – und macht bitte weiter so, mit demselben Elan, mit derselben Freude.“