„Wir feiern die vielen Frauen, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen, selbstbestimmt ihren Weg gehen und auch in schwierigsten Situationen Durchhaltevermögen beweisen und Herausforderungen annehmen. Wir feiern die Mütter und Väter, die ihre Töchter zu mutigen, selbstbewussten und engagierten Persönlichkeiten erziehen“, erklären die Frauen im Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) anlässlich des Weltfrauentages am 8. März.
„Als Verband, in dem etwa 90 Prozent der ehrenamtlich Mitarbeitenden weiblich sind, werden wir nicht müde, für bessere Rahmenbedingungen von Frauen und Mütter in unserer Gesellschaft einzustehen“, erklärt Angelika Mitterrutzner, Präsidentin des Katholischen Familienverbandes Südtirol. Dazu gehören unter anderem die Forderung nach voller Anerkennung der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rente, nach echter Freiheit bei der Wahl der Betreuungsform der Kinder, nach flexibleren Arbeitszeitmodellen und nach leistbarem Wohnraum für Familien.
„Frausein lässt sich nicht auf eine Rolle reduzieren“, unterstreicht Mitterrutzner. Frauen möchten sich beruflich beweisen und ihren Kindern gute Mütter sein. Sie möchten für ihre Leistungen angemessene Anerkennung finden. Sie möchten Gesellschaft, Gemeinschaft und Familie gestalten. Dafür brauchen sie geeignete Rahmenbedingungen, an denen auch in Südtirol noch zu arbeiten sei. „Es stimmt“, räumt die KFS-Präsidentin ein, „die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit, Ehrenamt und Beruf ist für beiderlei Geschlechter kein leichtes, doch für viele Frauen ein besonders schwieriges Unterfangen. Für Mütter wünsche ich mir, dass sie selbst bestimmen können, wie sie die Zeit nach der Geburt eines Kindes für sich und ihre Familie gestalten möchten – ohne Sorge um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes oder ihre Rentenabsicherung. Den internationalen Tag der Frau wollen wir deshalb nutzen um aufs Neue an die Politik zu appellieren, sich weiterhin für die volle Anerkennung der Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente einzusetzen.“
Die Gehältergleichstellung von Frauen und Männern hebt hingegen KFS-Geschäftsführerin Samantha Endrizzi als konkrete Forderung hervor. Nicht immer sei der Wunsch, sich um die Kindererziehung zu kümmern ausschlaggebend, dass vorwiegend Frauen ihren Beruf aufgäben und in eine Teilzeitanstellung wechselten, sondern die Sorge um das finanzielle Auskommen der Familie. Es gelte vermehrt Arbeitszeitmodelle zu fördern, in denen beide Elternteile sowohl arbeiten, als auch gleichberechtigt für die Familie da sein können.
Hervorzuheben sei auch die Leistung der Südtirolerinnen im Ehrenamt. „Der heute so bunte Teppich an Ehrenämtern wäre eintönig und leer, hätten wir nicht die vielen Frauen, die sich tagtäglich in Familien, Vereinen, in Kirche und sozialen Einrichtungen einsetzen und uneigennützig ihre Zeit, ihr Wissen und ihr Herz einbringen“, betont Inge Lunger Weiss, die bereits seit über 30 Jahren ehrenamtlich im KFS engagiert ist. Ein Hoch auf die Frauen!
© www.libbyvanderploeg.com